16/01/2013 Ergebnisse und Erfahrungen der ersten high-speed Taxi-Runs

Das Entpacken und Zusammenbauen des Skyflash war unkompliziert. Zuerst wurde der Wingbody aufgetankt und mit der Stromversorgung verbunden. Nach dem Abarbeiten der ersten Checkliste wird die Turbine angelassen und stufenweise von 10 auf 100% Leistung hochgeregelt. Während dieser Vorgänge zieht der Pilot seinen feuerfesten Anzug über und bereitet sich vor. Die Turbine wird dann wieder abgeschaltet und neu betankt. Mit vorgewärmtem Triebwerk und laufendem Bordcomputer setzt der Pilot dann den Wingbody auf. Nach dem Fixieren aller Sicherungen werden die Tragflächen durch die Crew von rechts und links an den Wingbody eingesteckt und verankert. Der Skyflash ist nun betriebsbereit.
Im nächsten Schritt legt sich der Pilot zuerst auf sein 10" offroad-Fahrwerk und wird danach gesichert. Nach Abschluss der Startcheckliste werden die Kameras montiert, der Armcomputer montiert und eingeschaltet, die Messelektronik gestartet und abschließend der Schubcontroller an den Piloten übergeben. Nach einer letzten Überprüfung der Bahn werden alle Gegenstände in der Umgebung entfernt, Löschbereitschaft hergestellt und das Triebwerk durch den Piloten hochgefahren.
Während des Startprozesses steht die Hinterachse auf einem Startblock um die Turbine für einen schnellen, problemlosen Start horizontal zu halten.

Der Pilot wechselt nun zu Vollschub und beginnt die Beschleunigung. Mit zunehmender Geschwindigkeit muss der Pilot jetzt durch den asymmetrischen Schub seine Ausrichtung nach Links korrigieren. Bei etwa 10m/s (36km/h) beginnt das Flugzeug auf Seitenwind und Böen zu reagieren. Crosswind ist zu vermeiden da die Hinterreifen zuerst abheben und damit die Richtungsstabilität, durch Fahneneffekt bei noch rollender Vorderachse, kritisch werden lässt. Die Hinterachse hebt bei ca. 11m/s ab, während die Vorderachse bei 14 - 15m/s freikommt. Die Eigenschaften des Flugzeugs ändern sich an diesem Punkt im Verhältnis zu höherer Rollgeschwindigkeit, nach Aussage des Piloten, nicht.

Der Pilot kontrolliert die Maschine wie folgt:

Linker Arm ausgestreckt, rechter Arm angelegt, linkes Bein angezogen = Linkskurve (Kann durch linken Arm vor Anströmkante unterstützt werden)

Rechter Arm ausgestreckt, linker Arm angelegt, rechtes Bein angezogen = Rechtskurve (Kann durch rechten Arm vor Anströmkante unterstützt werden)

Beine angezogen, Brust angehoben = Höhenruder gezogen (Kann durch Anlegen der Arme unterstützt werden)

Füße Neutral, Brust gesenkt = Höhenruder gedrückt (Kann durch Arme vor Anströmkante und/oder Schuberhöhung unterstützt werden)

Nach der Reduktion des Schubs setzen die Reifen schnell, die Frontachse zuerst, wieder auf und das Flugzeug verliert Fahrt. Ein Steigflug könnte entweder durch das Anziehen der Beine bei montiertem Leitwerk (wird erst später angebaut) oder weitere, deutliche, Beschleunigung (nicht geplant) eingeleitet werden. Die Distanz die bis zum Erreichen der Schwebe-Geschwindigkeit benötigt wird, beträgt etwa 100m und liegt damit innerhalb des erwarteten Bereichs.

Die nächsten Schritte werden das Auslesen aller Daten von GPS, Beschleunigungs-Sensorik, Kameras etc., sowie anschließend die Montage des zweiten Triebwerks sein.


Team Skyflash
Hannover, 16/01/2013